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Tag Archives: Friedrich Nietzsche

Dialog mit Jörg Scheller über die ökonomische Dimension des Rechtsrucks, die Defizite des Linksliberalismus, den Verrat der Linkskonservativen und die Fossilierung der Postmoderne (nebst einigen Bemerkungen zu vielem anderen)

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Als Reaktion auf sein Streitgespräch mit Marc Jongen, dem inoffiziellen „Parteiphilosophen“ der AfD, kontaktierte ich Ende 2016 den Kulturwissenschaftler Jörg Scheller von der Zürcher Hochschule der Künste. Wir kannten uns bereits von einer Nietzsche-Konferenz, die er 2015 mit seinem Kollegen Martin Jaeggi ebendort organisiert hatte, und zu welcher ich einen Vortrag über Nietzsches Rausch-Begriff und […]

Europa als Kontinent der Entgrenzung

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Europa als Kontinent der Entgrenzung Nietzsches kühne Zukunftsvision – ein Konzept für die Gegenwart   In wohl keinem anderen Aspekt ist Nietzsches Denken so aktuell wie in seiner Konzeption von Europa. Immer wieder kommt er in seinen Schriften auf die Frage zurück, was einen „guten Europäer“ eigentlich ausmacht. Seine Antwort dürfte viele überraschen und widerspricht […]

Die Kunst im Zeitalter ihrer Zerstörung

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Die Kunst im Zeitalter ihrer Zerstörung Ein Bericht von der Jahrestagung der European Society for Aesthetics in Barcelona Von Paul Stephan   Die diesjährige Jahrestagung der European Society for Aesthetics, die vom 8. bis 10. Juni in Barcelona stattfand, bot einen faszinierenden Überblick über die Breite der Disziplin. Neben eher historischen, kunst- und kulturwissenschaftlichen Beiträgen […]

Grenzgänge in Colchester

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Grenzgänge in Colchester Ein Bericht über meine Teilnahme an der internationalen Graduiertenkonferenz „Madness, Disorder, and Society“ an der University of Essex am 7. Mai 2016 Der Film Persona von Ingmar Bergman zeigt eine persönliche Begegnung zwischen einer als „verrückt“ diagnostizierten Sängerin und einer „normalen“ Krankenschwester, in deren Verlauf sich das Verhältnis zwischen beiden geradezu umkehrt: […]

Nietzsche über die „schenkende Tugend“

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Der unchristliche Philosoph Friedrich Nietzsche hat in seinen veröffentlichten Schriften nicht über das Weihnachtsfest geäußert und auch in seinen Briefen findet sich darüber wenig Originelles. Dafür hat er sich umso mehr der Thematik des Schenkens gewidmet. Wenn Adorno davon spricht, dass die Menschen das Schenken verlernen, dann ist das auch als ein Kommentar zu Nietzsches […]

Anti-Bull

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A Comment on Malcom Bull’s Anti-Nietzsche (Verso Books, London / New York 2011)   Malcom Bull’s study Anti-Nietzsche is one of the most interesting and – as the title might suggest – provocative contemporary publications on Nietzsche I’ve come across. Reason enough to dedicate a little commentary to it. Anti-Nietzsche is not just provocative because […]

Kulturkonservativismus 2.51

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Wie glücklich man sich schätzen kann, noch die goldenen Zeiten des Internets miterlebt zu haben. Als es noch so etwas gab wie Diskussionsforen, in denen tatsächlich produktiver Austausch möglich war ganz ohne Like- und Share-Buttons und Chats ohne dümmliche Dino-, Kätzchen- und Pokemon-Smileys, bei denen einem schon vom Hingucken schlecht wird. Als es noch Software […]

Guy Debord: Die Gesellschaft des Spektakels

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Guy Debord: Die Gesellschaft des Spektakels Über das Scheitern eines autonomen Tutoriums   Who the fuck is Guy Debord? – Eine kleine Einführung in den Situationismus   Wenn ich ein autonomes Tutorium anbiete, hat das in der Regel drei Hauptgründe (außer den offensichtlichen materiellen): Zum einen möchte ich mich mit den behandelten Theorien selbst vertieft […]

Einige Anmerkungen über Rausch und Wahn bei Nietzsche – und das Eselsfest

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In seiner großen Studie Wahnsinn und Gesellschaft versucht der Sozialtheoretiker Michel Foucault zu zeigen, dass sich die abendländische Vernunft seit dem 18. Jahrhundert über eine Abspaltung des Irrationalen, insbesondere des Wahnsinns, aus sich selbst konstituiert hat. Dieser Prozess vollzieht sich materiell in den psychiatrischen Kliniken, die sich aus den Gefängnissen und Arbeiterslagern entwickeln, in denen […]

Zu Nietzsches reaktionären Stellen

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Die Widersprüchlichkeit von Nietzsches Lob autoritärer Gesellschaften drückt sich nicht zuletzt in der simplen Tatsache aus, dass in solchen Gesellschaften den unterdrückten Klassen die Lektüre von Nietzsches Schriften strikt verboten sein müsste.