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Psychedelische Depression

Irgendwie winde ich mich ja immer um dieses Thema herum, will dazu etwas sagen und weiß doch nicht so recht was.

Zunächst mal stellt sich doch die Frage, wieso der Staat überhaupt irgendwie mehr das Recht darauf hat, mir zu verbieten, Pilze zu essen oder Keta zu ziehen, als wie er das Recht darauf hat, mir schwulen oder analen Sex zu verbieten oder Frauen die Abtreibung. Mein Körper, meine Regeln, nicht wahr?

Dann ist da aber noch dieser andere Aspekt. Progressive Kreise haben ja entdeckt, dass LSD, Ketamin und Co. bessere Antidepressiva sind als all die sich langsam zu einem Spiegel aufbauenden Pharma-Horror-Chemikalien, die wohl zurecht bald auf dem Müllhaufen der Geschichte landen werden.

Aber was ist damit letztlich erreicht? Das tägliche Microdosing, das sich irgendein Silicon Valley-Heini reinzieht, soll doch auch nur Serotonin freisetzen und seine Depressionen zum Schweigen bringen. Es ist dadurch nichts gewonnen, das Leben bleibt letztlich nur leicht vernebelt erträglich.

Vielleicht hatten Buddha, Schopenhauer und Cioran halt einfach Recht. Das Leben ist und bleibt Schmerz und wir können nichts dagegen machen. Am besten wäre es noch, zu akzeptieren, dass es halt immer Schmerz bleibt, denn jedes Davonrennen wird die Welt letztlich nur noch mehr vermüllen.

Mit jeder Tasse Kaffee, die ich trinke, jedem Ginkgo Biloba das ich aus einer Plastikverpackung einwerfe und jeder Line MXPRKetaracetetahydramin, die meine Leistung irgendwie steigern soll, renne ich doch nur vor dem Mikroplastik in meinem Körper weg.

Pikant daran ist auch, dass ich dann auch noch Angst vor einer Corona-Impfung habe, während ich mir buchstäblich komplett ungetesteten Scheiß baller, von dem mir kein Mensch garantieren kann, dass meinen Kindern nicht Hörner und  Tentakel wachsen. Auch solche Leute, die glauben, dass sie „wirklich gute Quellen“ haben, sollten sich mal lieber nicht zu sicher fühlen, denn die Erfahrung zeigt ja gerade, dass selbst der medizinisch reine Pharma-Stoff fragwürdig bleibt. Ich sage nur Opioid-Krise in den USA.

Gerne lasse ich mir auch den Unterschied zwischen Botenstoffen, DNA und verschiedenen Arten von RNA mit verschiedenen Funktionsweisen erklären. Letztlich bleibt doch irgendwie der Fakt, dass nur Erfahrung und Experiment klug machen.

Tatsächlich wäre doch als zentrale Frage diejenige nach dem Naturverhältnis zu stellen. Und da lebe ich leider mit dem unguten Gefühl, dass unsere Welt, Corona hin, Impfung her, verseucht ist.

Wer sich einbildet, dass irgendeine Droge besser als Sex wäre, verarscht sich doch ohnehin nur selbst und hat (soweit lehne ich mich mal aus dem Fenster) Freud überhaupt noch nicht verstanden. Gleichzeitig bleibt es mir tatsächlich nach wie vor unbegreiflich, wie sich die Menschen weiterhin so bieneneifrig in vorgefertigten Bahnen bewegen können, wo doch unser Planet buchstäblich am sterben ist.

Der Bezug zur Philosophie liegt vielleicht auch nur darin, dass so manche „Lichtung“ letztlich eintrat, weil die Wald neurochemisch weggefräst wurde. Und ein kluges Zitat ist immer dann am schwersten zu finden, wenn es um ein Problem geht, das neu ist und somit eigentlich besonders wichtig wäre.

Ich glaube ja schon, dass Covid 19 auch durch die Umweltzerstörung verursacht wurde. Nur bitte macht mir da mal nicht den Umkehrschluss draus, dass Corona jetzt besonders schlimm sein soll, damit man auch ja was gegen den Klimawandel tut. Das führt nämlich genau in den technokratischen Abgrund vor dem nicht nur ich bereits so lange warne.

Edit: Es ist vielleicht noch ein kleiner, aber entscheidender Aspekt dabei, der mir jetzt gerade beim Musik machen aufgefallen ist. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie z.B. Goa/Psytrance oder auch Stoner Doom ohne Drogeneinfluss entstehen soll. Es ist – ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren – einfach integraler Bestandteil dieser Kultur. Ohne entsprechende Substanzen würde es solche Musik einfach nicht geben und das gilt bestimmt auch für viele andere künstlerische Werke.

Das gilt übrigens auch für die Hochkultur. Goethes „Inbegriff der holden Schlummersäfte“ wird halt schon Opiumtinktur gewesen sein.

One Comment

  1. Beppo Pfeiffer schrieb:

    An dieser Stelle kann es vielleicht nicht schaden, Werbung für meinen Blog zu machen.

    Generell bin ich es Leid, ständig den philosophischen Rahmen des HARP-Blogs zu sprengen. Gleichzeitig hab ich halt schon das Gefühl, etwas Wichtiges zu sagen zu haben. Nur fehlt dafür halt oft die gesellschaftliche Schublade, was leider im Wesen der Sache liegt.

    https://diversegedanken.home.blog/2020/12/09/zu-viel-essen/

    Mittwoch, 9. Dezember 2020 um 08:44 Uhr | Permalink

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