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Satan

Vielleicht ist das ja der Satan. Diese Stimme in einem, die einem sagt: „Jetzt tu doch nicht so, als würdest du klassische Musik mögen. Tu doch nicht so, als seist du schlau. Tu doch nicht so, als seist du stark. Tu doch nicht so, als seist du fähig.“

5 Comments

  1. Paul S. schrieb:

    Ja, „Satan“ versperrt die Einsicht, dass der erste Schritt zum Erlernen der meisten Fähigkeiten darin besteht ist, sich einzubilden man habe sie, an diesem Glauben trotz aller Rückschläge festzuhalten – und es dann irgendwann wirklich zu können.

    Samstag, 10. April 2021 um 11:38 Uhr | Permalink
  2. Beppo Pfeiffer schrieb:

    Sehr gut auf den Punkt gebracht. Fake it till you make it!

    Leider wurde ich sehr im Glauben an Bescheidenheit großgezogen und ich glaube einer der Gründe, weshalb viele Menschen doch letztlich so unter ihren Möglichkeiten bleiben ist eben dieses „Ich kann das ja eh nicht!“, das halt schon oft auch ein bisschen mit einem „Das ist zu gefährlich!“ zusammenhängt.

    Samstag, 10. April 2021 um 04:00 Uhr | Permalink
  3. Paul Stephan schrieb:

    Ich muss da immer wieder an dieses tolle Bloch-Zitat denken, dass der schlimmste Feind des Kapitalismus die Angst ist. Die Menschen werden systematisch dazu erzogen, ängstliche Charaktere auszubilden und verdummen dadurch in jeder Hinsicht. Angst macht zugleich manipulierbar – das sieht man ja gerade im Augenblick. Das Ziel der Bildung, von Philosophie, kann eigentlich nur sein, sich diese Angst abzulernen, nicht zuletzt die Angst vor dem Tod, aber auch alle anderen Ängste.

    Donnerstag, 15. April 2021 um 06:30 Uhr | Permalink
  4. Beppo Pfeiffer schrieb:

    „dass der schlimmste Feind des Kapitalismus die Angst ist.“

    Anders rum, oder?

    Ansonsten würde ich dir sicherlich Recht geben. Beziehungsweise neben Angst eben auch so eine Überzeugung, klein, schwach und unfähig zu sein.

    Wobei ich auch nicht weiß, wie es sich anfühlen würde, so gar keine Angst zu haben. Zum Beispiel keine Angst zu haben, mit irgendetwas nicht fertig zu werden, weil die eigene Lebenszeit begrenzt ist.

    Und muss die Angst nicht auch für irgendetwas gut sein? Sonst hätte sie die Evolution ja nicht erfunden, oder? Wobei wir ja heute nicht mehr ständig mit Fressfeinden oder Hunger konfrontiert sind (mit „wir“ meine ich jetzt dich und mich).

    Donnerstag, 15. April 2021 um 11:36 Uhr | Permalink
  5. Paul Stephan schrieb:

    Ja, da habe ich mich natürlich vertan!

    Genauer differenzieren müsste man wohl zwischen Hoffnungslosigkeit und Angst als allgemeinen negativen Grundstimmungen und Furcht als konkreter, gegenstandsbezogener Angst, die natürlich oft sinnvoll ist, klar.

    Freitag, 16. April 2021 um 06:57 Uhr | Permalink

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