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Category Archives: Spruchpfeile und Zwergobst

Verteidigung der Romantik des Hoffens

von

Ein Gastbeitrag des Leipziger Philosophen Jonas Pohler. Er hatte ihn zu unserem letzten Eos-Preis eingereicht, der der Frage galt „Was müssen wir hoffen?“. Da es sich jedoch um eine Aphorismensammlung und keinen regelrechten Essay handelt, haben wir uns dafür entschieden, diesen Text hier zu publizieren und nicht auszuzeichen. Wir wünschen unseren Lesern einen hoffnungsvollen Start […]

Satan

von

Vielleicht ist das ja der Satan. Diese Stimme in einem, die einem sagt: „Jetzt tu doch nicht so, als würdest du klassische Musik mögen. Tu doch nicht so, als seist du schlau. Tu doch nicht so, als seist du stark. Tu doch nicht so, als seist du fähig.“

Von der garstigen Wissenschaft

von

Wohin sind wir gekommen, wohin gedachten wir zu gehen? Man kann eine beurteilende Bestandsaufnahme der Philosophie, wie sie an den akademischen Institutionen unserer Zeit gelehrt wird, nur schwerlich zustande bringen, ohne den ursprünglichen Gedanken zu kennen, aus welchem heraus sie in ihrem Anfange geboren ward. Wohin also gedachten wir zu gehen?

Kulturkonservativismus 2.51

von

Wie glücklich man sich schätzen kann, noch die goldenen Zeiten des Internets miterlebt zu haben. Als es noch so etwas gab wie Diskussionsforen, in denen tatsächlich produktiver Austausch möglich war ganz ohne Like- und Share-Buttons und Chats ohne dümmliche Dino-, Kätzchen- und Pokemon-Smileys, bei denen einem schon vom Hingucken schlecht wird. Als es noch Software […]

Solidarität 2015

von

Jeder spießige Streik, jede pubertäre Polizeiautoanzündelei, jedes versiffte Hausprojekt soll mit sorgfältig ausgefeilten Solidaritätskundgebungen, die ohne jahrelanges Studium gar nicht zu schreiben wären, unterstützt werden – aber wenn einmal ein prekärer Intellektueller wie jeder Prolet auf seinem Eigentumstitel pocht, dann ist von politischem Verrat die Rede.

Theodor-W.-Adorno-Universität

von

Es ist ein Sarkasmus der Geschichte, wenigstens aber eine Frechheit und ein (bei mir zum Glück nicht täglicher, sondern aufgrund meines Hasses auf dieses Gebäude und mangelnde Notwendigkeit schlechtestenfalls monatlicher) Schlag ins Gesicht eines jeden, der sich irgendwie als „kritischer Intellektueller“ in Adornos Nachfolge versteht, dass das Gebäude, das nun seit dem großartigen Engagement der […]

K.’s Freispruch

von

Franz Kafka hätte, nicht zuletzt dank der aufopfernden Pflege Dora Diamants, die Tuberkulose gesund überstanden und gemeinsam mit ihr seinen Traum realisiert und sei nach Palästina ausgewandert. Dort leistete er dank der profunden Erfahrungen, die er während seiner Anstellung bei der „Arbeiter-Unfallversicherungs-Anstalt für das Königreich Böhmen in Prag“ gesammelt hatte, einen außerordentlichen Beitrag zum Aufbau […]

Nächtliches Lob der Vernunft

von

Ganze Systeme der höchsten, schärfsten, aufrichtigsten Vernunft aufwenden – nur um ein für alle Mal zu beweisen, dass die Vernunft trügt und alles Beweisen nichtig. Alle Philosophen eint eine ästhetische Vorliebe für das Geistige. Die „Irrationalisten“ sind wie Schneider, die die Schönheit des nackten Körpers als vollendete Form seiner Präsentation oder Lüstlinge, die die Askese […]

Zu Nietzsches reaktionären Stellen

von

Die Widersprüchlichkeit von Nietzsches Lob autoritärer Gesellschaften drückt sich nicht zuletzt in der simplen Tatsache aus, dass in solchen Gesellschaften den unterdrückten Klassen die Lektüre von Nietzsches Schriften strikt verboten sein müsste.

Zur aktuellen Relevanz einer der bekanntesten Thesen des Trierers Karl Marx

von

„Das haben schon andere vor uns gemacht und man sieht ja, was dabei heraus gekommen ist.“